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Ist Freie Fahrt wichtiger als Gesundheit?

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Im Februar dieses Jahres haben der ADFC, der Nachbarschafskreis Hamme, die Radwende und der VCD Bochum einen Bürgerantrag nach $ 24 Gemeindeordnung gestellt mit der Forderung auf der Dorstener Straße zwischen A40 und Innenstadt Tempo 30 anzuordnen.
Die Dorstener Straße ist in 2 Punkten besonders. Sie ist ein Unfallschwerpunkt in Bochum und hat mit den höchsten Lärmpegel in Bochum.
Deshalb ist die Anordnung von Tempo 30 eine wichtige Maßnahme für weniger Unfälle und weniger Emissionen.

Der Antrag soll jetzt am 13. Mai im Ausschuss für Mobilität (AMI) und Infrastruktur behandelt werden.
In der Beschlussvorlage der Verwaltung empfiehlt die Verwaltung der Politik, den Antrag abzulehnen.
„Die Dorstener Straße gehört als Bundesstraße B226 zum gesamtstädtisch festgelegten Vorbehaltsstraßennetz. Anders als auf den übrigen Wohn- und Erschließungsstraßen soll auf Straßen des Vorbehaltsnetzes der Durchgangsverkehr abgewickelt werden und die höchstzulässige Geschwindigkeit grundsätzlich 50 km/h, in Ausnahmefällen auch mehr, betragen.“

Es gilt also weiterhin Freie Fahrt für Autoverkehr. Die Gesundheit der Anwohner soll zweitrangig bleiben.
Die Verwaltung möchte erst einmal "prüfen", was gegen den Verkehrslärm unternommen werden soll. Was prüfen heißt haben wir schon in vielen Projekten gesehen, es wird auf die lange Bank geschoben. Dabei hat die Verwaltung keinen Spielraum. In einer Niederschrift des Verkehrsministeriums NRW heißt es, dass der Ermessensspielraum der Straßenverkehrsbehörde bei hohen Lärmpegel gleich "Null" ist.
Die Stadtverwaltung ist verpflichtet, das Grundrecht ihrer Bürger*innen auf körperliche Unversehrtheit umzusetzen. Es ist unbestritten, dass Lärm krank macht. Deshalb muss eine sorgende Stadt dafür sorgen, dass Risiken minimiert wird. Da muss der freie Autoverkehr zurückstehen.
Tempo 30 ist eine leicht umzusetzende Maßnahme um den Lärm zu senken und sorgt gleichzeitig für weniger Unfälle. Also eine Win-Win-Situation für die Menschen an der Dorstener Straße.

Die Stadtverwaltung favorisiert als Maßnahme gegen den Straßenlärm die Erneuerung der Fahrbahndecke mit einem „Flüsterasphalt“. Der Straßenbelag in der Dorstener Straße ist schlecht und sollte erneuert werden. Aber der Flüsterasphalt ist nur eine Lösung für ein paar Jahre. Danach sinkt die Wirkung rapide und nach spätestens 10 Jahren hat der Asphalt keine schallmindernde Qualität mehr.
Außerdem führt eine bessere Fahrbahndecke zu schnellerem Fahren. Das haben wir zuletzt auf der Rottstraße gesehen, die nach der Erneuerung des Asphalts zu einer Rennstrecke wurde.
Deshalb gerne schalloptimierter Asphalt, aber nur in Verbindung mit Tempo 30.

Die Radwende demonstriert am 10. Mai auf der Dorstener Straße für mehr Sicherheit für Radfahrende und Tempo 30 auf der Dorstener und auch auf der Herner Straße südlich der A40.
https://www.bo-alternativ.de/2025/05/02/gefaehrlicher-radfahrstreifen/

 
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